Der entsprechend vorbehandelte und gemischte organische Abfallschlamm wird anschließend kontrolliert in GWE ANAMIX™ Faulbehälter überführt. Da der Feststoffaufschluss bei hohen Temperaturen doppelt so schnell erfolgt wie bei niedrigen Temperaturen, wird in der Regel ein thermophiler Aufschluss (50-55°C) bevorzugt. Ausgenommen hiervon sind Anwendungen mit stickstoffreichen organischen Abfällen, die eine Zwischentemperatur oder einen mesophilen Abbau bei 35-40°C erfordern können.
Unsere Standard-Fermenter ANAMIX™ verwenden energieeffiziente und wartungsarme mechanische Mischsysteme in Form eines großen Top-Entry-Mischers und sind in Größen bis zu 3,2 MG (12.000 m3) erhältlich. Je nach Anwendung kann eine optionale Ausrüstung erforderlich sein, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Mögliche Extras sind ein Schaumbrechergebläse, eine Schwimmschlammvermischung oder ein (geneigter) unterer Sandfang.
Kundenspezifische Reaktorkonfigurationen können je nach Kundenwunsch und lokaler Situation ebenfalls eingesetzt werden.
Die RAPTOR®-Tanks sind immer vollständig isoliert und werden extern erwärmt, indem der Fermenterinhalt über einen einzigartigen Wärmetauscher recycelt wird.
Je nach Art und Beschaffenheit der als Ausgangsmaterial eingesetzten organischen Abfälle können in RAPTOR®-Anlagen Biogasproduktionsraten von bis zu 6,3 Nm3/Tag Biogas für jeden Kubikmeter Fermentervolumen erzielt werden.
Der Reaktorgärrest ANAMIX™ wird in der Regel in einer Zentrifuge oder Schlammpresse zur Trennung der unverdaulichen Feststoffe (Nassschlammkuchen) behandelt, was sich ideal als Düngemittel in der Landwirtschaft eignet. Auf Anfrage sind auch Schlammtrocknungs- und Granuliersysteme erhältlich, wenn eine Weiterverarbeitung erforderlich ist.
Der verbleibende flüssige Gärrest stellt einen kleinen Abwasserstrom dar und wird oft durch Recycling verwaltet, um dem frischen festen Abfall in den Vorbehandlungsphasen hinzuzufügen, in eine TAR-Vorbehandlungseinheit zurückgeführt, in einer herkömmlichen aeroben Kläranlage vor der Kanaleinleitung entsorgt oder in einer kompletten, dedizierten Null-Entsorgungs-Kläranlage behandelt, die RO-Konzentration und Verdampfung beinhaltet. Bei landwirtschaftlichen RAPTOR™ wird das Gärreste in der Regel gelagert und in der entsprechenden Jahreszeit als Flüssigdünger auf die Felder ausgebracht.
Wie kann RAPTOR™ den Kommunen zugute kommen?
Der RAPTOR™-Prozess für OFMSW und quellgetrennte organische Stoffe (SSO)
RAPTOR™ wandelt den organischen Anteil von Siedlungsabfällen (OFMSW) und/oder Source Separated Organics (SSO) effizient in wertvollen Strom und Wärme oder erneuerbares Erdgas (Biomethan) um.
Die Umleitung von organischen Abfällen aus den Gemeinden und Unternehmen von der Deponie trägt dazu bei, die Lebensdauer solcher Deponien zu verlängern und den Bedarf an neuen Deponien zu reduzieren. Da es sich um einen geschlossenen Prozess handelt, führt er auch zu einer stärkeren Reduzierung der Treibhausgasemissionen als eine Deponie oder ein Kompostierungsbetrieb, bei dem keine der beiden die Kontrolle über die Methan- und Kohlendioxidemissionen haben.
- Die allgemeine Nachhaltigkeit der Region wird verbessert, nachdem eine erneuerbare Energiequelle wie RAPTOR® entwickelt wurde;
- Die anaerobe Vergärung mittels RAPTOR™ trägt zu einer deutlichen Reduzierung der Treibhausgase und zur Einsparung fossiler Brennstoffe bei;
- Es handelt sich um eine komplette Anlage zur energetischen Verwertung von organischen Abfällen, einschließlich der Entsorgung aller Endprodukte und Reststoffe, die eine einfache Implementierung in enger Zusammenarbeit mit der GWE ermöglicht;
- Die GWE-Steuerungssoftware ermöglicht die Fernüberwachung der Anlage für einen reibungslosen Betrieb und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung bei Regen oder Sonnenschein, bei Tag und Nacht. Andere Methoden der erneuerbaren Energien wie Wind oder Sonne werden durch Tageszeit, Wetter und andere Faktoren beeinflusst, die keinen Einfluss auf RAPTOR™ haben;
- Der Gärrest kann als landwirtschaftlicher Dünger oder Kompost verwendet werden und bietet einen zusätzlichen Wert aus dem Abfall.
Biogasnutzung – Ökostrom und Fahrzeugkraftstoff aus dem RAPTOR™-Prozess
Das im RAPTOR™-Prozess erzeugte Biogas wird mit den Systemen SULFURIX™ und GASODRIX™ von GWE entschwefelt und teilweise getrocknet und typischerweise in einer Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Ökostromerzeugung eingesetzt oder zur Entfernung von Kohlendioxid weiterverarbeitet und zu erneuerbarem Erdgas (Biomethan) aufbereitet.
Staatliche Beihilfen in Form von Zuschüssen, zinsgünstigen Darlehen oder geregelten Mindestpreisen für Strom aus erneuerbaren Quellen, die an das öffentliche Netz verkauft werden, stehen oft aus lokalen, regionalen und bundesstaatlichen Quellen zur Verfügung, um die Stromerzeugung oder Biomethan-Produktion zu einer wirtschaftlich attraktiven Anwendung des Biogases zu machen. Die GWE kann oft bei der Identifizierung und Entwicklung von Anwendungen für solche Anreize helfen.
Industrien und Anwendungen: Lebensmittelabfälle (quellentrennte organische Abfälle); Rückstände aus der Agrarindustrie (Rübenschnitzel, Tapiokapulpe, Zuckerrübenabfälle, Zwiebelverarbeitungsabfälle, Gemüse-/Kartoffelabfälle); industrielle Rückstände (Brauereiabfälle, Lebensmittelabfälle, Klärschlamm); Energiepflanzen (Maissilage, verschiedene Gräser, Algen).